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Stadtrundgang „Vor 80 Jahren: die ersten Toten des NS-Terrors“

19. Februar 2013, 16 Uhr: Treffpunkt: Tivoli, Magdeburger Allee/Bebelstraße, Erfurt

eine Veranstaltung der Projektgruppe Erfurt im Nationalsozialismus beim DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., gefördert durch den LAP gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt

Am Abend des 19. Februar 1933 trafen vier Antifaschisten auf dem Heimweg vom Sport in der heutigen Breitscheidstraße auf zwei SA-Männer. Ein Nazi zog eine Pistole und schoss. Der Friseur Werner Uhlworm war sofort tot, der Heizungsmonteur Kurt Beate starb wenige Tage später. 80 Jahre später ist dieses Ereignis fast vergessen, der 19. Februar taucht in keinem offiziellen Gedenkkalender auf. Wir wollen uns an diesem Tag auf Spurensuche durch das „Udestedter Viertel“ rund um die heutige Bebelstraße begeben und gemeinsam mit anderen Interessierten an Personen erinnern, die sich den Nationalsozialisten mutig in den Weg gestellt haben. Deshalb laden wir Euch herzlich zur Teilnahme an diesem Rundgang ein.

Wichtiger Hinweis: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

nächste Entscheidungsrunde für Projektanträge am 12.03.2013

Liebe Engagierte,

der LAP gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt kann auch 2013 Projekte gegen Rechtsextemismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit fördern.

Bitte reichen Sie Ihre Projektideen bis Anfang März bei der Externen Koordinierungsstelle (Radio F.R.E.I.) ein. Dann können diese in der nächsten Begleitausschussitzung am 12.03.2013 abgestimmt werden.

Das Antragsformular befindet sich unter Downloads.

Anträge für den Aktionsfonds mit einer Höchtfördersumme von 500 € können jederzeit beantragt und bewilligt werden.

 

Sarrazin als „Finanzexperte“ widerlegen – eine Veranstaltung zur Eurokrise

Heute kommt Thilo Sarrazin erneut nach Erfurt. Nachdem er im vergangenen Jahr die rassistischen Thesen seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ vorstellte, die das Anti-Sarrazin Bündnis Erfurt mit Protesten begleitete, tritt er diesmal als vermeintlicher Finanzexperte auf.

Die Veranstaltung des Bündnisses Sarrazin Absagen zur Eurokrise findet heute den 16. Januar 2013 um 19 Uhr bei Raido F.R.E.I. statt.

Wie prominente Wirtschafts-WissenschaftlerInnen betont er dabei die Überlegenheit der deutschen Exportorientierung gegenüber anderen wirtschaftlichen Entwicklungsmodellen in der EU und kritisiert die derzeitige Eurostabilisierung aus rechtskonservativer Perspektive.

Sarrazin bedient das Bedürfnis der deutschen Öffentlichkeit seit dem Ausbruch der Eurokrise, klare Schuldige für wirtschaftliche und soziale Verwerfungen zu bestimmen. In einer fiebrigen Suche werden immer neue Sündenböcke durch die mediale Arena getrieben, deren Machenschaften oder Unterlassungen für die Krise ursächlich sein sollen: Seien es nun die verschuldeten Italiener oder Griechen oder die „raffgierigen“ Banker und Spekulanten – immer werden hierbei die Krisenursachen einer bestimmten Menschengruppe zugeschrieben. Die Ursachen wie Folgen der Krise werden bei dieser verkürzten Sicht auf die Krise personifiziert, sie werden zu Eigenschaften oder Charaktermerkmalen bestimmter Personengruppen stilisiert. Systemische Ursachen bleiben außerhalb der Betrachtung.

In Abgrenzung zu dieser verkürzten Sichtweise verortet der Referent Tomasz Konicz die Ursachen der gegenwärtigen Krise in den Widersprüchen des kapitalistischen Systems selber. Das System sei demnach zu produktiv für sich selbst geworden, und kann nur noch vermittels schuldengenerierter Nachfrage – oder strikter Exportfixierung, wie im Fall Deutschlands – aufrechterhalten werden.

Dr. Tomasz Konicz, geb. 1973 in Olsztyn/Polen, studierte Geschichte, Soziologie, Philosophie in Hannover sowie Wirtschaftsgeschichte in Poznan. Arbeitet als freier Journalist mit dem Schwerpunkt Osteuropa.

 

Die Broschüre „Erfurt – Stadt der Vielfalt?“ ist fertig

Das Bildungskollektiv Biko e.V. sammelte in den letzten Monaten Inhalte für einen Broschüre mit dem Titel „Erfurt – Stadt der Vielfalt?“. Heute wird sie um 15 Uhr veröffentlicht.

Diese Broschüre soll die Perspektive der Opfer von rassistisch und sozialchauvinistischer Diskriminierung in unserer Stadt sichtbar machen. Dabei schildern die Betroffenen sowohl, was ihnen in Erfurt wiederfährt, aber nicht als Opfer, sondern als AktuerInnen. Zudem werden Handlungsperspektiven dokumentiert.

Das Interview mit Michel vom Biko ist in hier nachzuhören.

Interview Broschuere Biko

Die Broschüre liegt u.a. auch ab Januar bei Radio F.RE.I. aus und steht demnächst auch auf unserer Seite als Download bereit.