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Herzliche Einladung zur (erstmaligen) Verleihung des Jochen-Bock-Preises an Karl Metzner, Wolfgang Nossen und Éva Pusztai

am Samstag, 25. Januar, 11:30 Uhr  Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, Sorbenweg 7 in Erfurt


Die Preisverleihung erfolgt auf Initiative des Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. in Zusammenarbeit mit der Martin-Niemöller-Stiftung.

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Im Sommer 1943 fanden fünf Schüler der städtischen Handelsschule in Erfurt (Heute: Ludwig-Erhard-Schule) den Mut, öffentlich gegen das nationalsozialistische Regime und den Krieg zu protestieren. Günter Bergmann, Jochen Bock, Helmut Emmerich, Karl Metzner und Joachim Nerke waren damals 15 oder 16 Jahre alt und stammten überwiegend aus bürgerlichen Verhältnissen. Die Jugendlichen hörten illegal die Aufrufe des Nationalkomitees Freies Deutschland im russischen Radio und verbreiteten deren Forderung auf selbst hergestellten Flugblättern: 1.) Frieden! 2.) Freiheit! 3.) Brot! 4.) Ende des Hitler-Blutterrors! 5.) Sofortiges Ende des ›totalen Krieges‹ …!

Der Direktor der Schule schrieb dazu am 29. September 1943: »In der Angelegenheit der staatsfeindlichen Betätigung mehrerer Schüler der Klasse H 1 a der städt. Handelsschule habe ich eine weitere Untersuchung nicht durchgeführt, sondern die Ermittlung restlos der Geheimen Staatspolizei überlassen«. Die fünf Schüler wurden verhaftet. Bis zu ihrer Verurteilung durch das Oberlandesgericht in Kassel im Juni 1944 waren sie in Erfurt im Gefängnis Andreasstraße eingesperrt. Jochen Bock galt als »Rädelsführer« und wurde als Letzter erst bei Kriegsende entlassen. Er starb bereits 1947.

Der Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. hat den Jochen-Bock-Preis ins Leben gerufen, um den Mut von Jochen Bock und seinen Gefährten zu würdigen und an ihr Schicksal zu erinnern. Er wird 2014 zum ersten Mal verliehen.

Der Förderkreis ehrt mit diesem Preis an einem Ort der Mittäterschaft, dem ehemaligen Firmengelände von J. A. Topf & Söhne, Menschen, die die »Bürgerpflicht zum Neinsagen« (Fritz Bauer) gegen Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in ermutigender Weise wahrgenommen haben:

Karl Metzner blieb auch nach seiner Haft ein couragierter, unermüdlicher und immer wieder aneckender Streiter für Frieden, globale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Wolfgang Nossen überlebte die antisemitische Verfolgung und wurde zum engagierten Streiter für die Menschenrechte. Früher als andere benannte er öffentlich die Gefahr des Rechtsextremismus in der Gesellschaft und stärkte die Gegenkräfte einer wachen Zivilgesellschaft.

Éva Pusztai wurde in Auschwitz ihrer Familie beraubt und fand nach Jahren des Schweigens eine generationenverbindende Sprache der Erinnerung voll inspirierender Kraft und mit einer berührenden Botschaft der Menschlichkeit.

Flyer zu den Veranstaltungen

 


Gesicht zeigen am 25. Januar – Erfurt ist eine Stadt der Vielfalt

Liebe Engagierte,

am Samstag den 25.01.2014 läßt sich zivilgesellschaftliches Engagement in Erfurt wunderbar durch drei Veranstaltungen verknüpfen.

Um 11:30 Uhr wird am Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, Sorbenweg 7 in Erfurt erstmalig der Jochen-Bock-Preis an Karl Metzner, Wolfgang Nossen und Éva Pusztai verliehen.

Die Preisverleihung erfolgt auf Initiative des Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. in Zusammenarbeit mit der Martin-Niemöller-Stiftung.

WürdigungfürZivilcourageTA24Jan2014-1

nähere Infos zur Preisverleihung

Um 13 Uhr veranstalten die Aktiven der Gruppe Roma Thüringen (und Supporter_innen) am Erfurter Hauptbahnhof eine Demonstration unter dem Motto:„Für einen so­for­ti­gen Ab­schie­be­stopp! Blei­be­recht für Alle!“

Mehr Infos zur Demo!

Und um 14 Uhr heißt es Erfurt bleibt eine Stadt der Vielfalt!

Die Fraktionen des Erfurter Stadtrates rufen die Erfurterinnen und Erfurter auf, sich gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit stark zu machen und auch am 25. Januar ab 14:00 Uhr auf dem Herrenberg Gesicht zu zeigen.

Unter der Losung „Bunt statt Braun! Erfurt ist eine Stadt der Vielfalt!“ demonstrieren wir auf dem Kammweg gemeinsam gegen die gewaltverherrlichenden und menschenfeindlichen Absichten neuer und alter Nazis. Diese Art von Gesinnung darf in Erfurt keine Heimstatt finden!

Stadtratserklärung als PDF

 

Solidarität mit den KirchheimerInnen – Kirchheim bleibt BUNT!

BUNTE PROTESTE GEGEN DEN NPD-BUNDESPARTEITAG AM SAMSTAG (18.01.2014) IN KIRCHHEIM

Die NPD hat ihren Bundesparteitag kurzfristig nach Kirchheim verlegt. Ursprünglich sollte dieser unter dem Motto: „Europa solidarisch denken!“ (die NPD wählt auf ihrem Parteitag die KandidatInnen zur Europawahl) in Saarbrücken stattfinden. Der Mietvertrag für den Ort wurde aufgekündigt und nun will die NPD am kommmenden Samstag, 18.01.2014) den Parteitag in Kirchheim abhalten.

Solidarisiert Euch mit den KirchheimerInnen und zeigt Gesicht gegen Rechts und für ein BUNTE und TOLERANTE Gesellschaft!

TERMIN:
Samstag, 18.1.2014, 9.00 Uhr, Kirchheim (Thüringen),

Die Kundgebungspunkte sind: Am Kaisergärtchen (vor der Scheune) und der Gemeindeplatz (in Sichtweite) in Kirchheim.

Hier ist der Aufruf der Bürgerbündnisvernetzung Thüringen

Da Kirchheim nicht per Zug erreichbar ist, ist es sinnvoll wenn alle AutobesitzerInnen noch Mitfahrende einsammeln. Also – sprecht euch ab und wir sehen uns am Samstag!

Das Kirchheimer Bürgerbündnis wir von weiteren Thüriginger Bürgerbündnissen und zivilcouragierten Menschen sowie u.a. von Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD), Rüdiger Bender (Leiter der Gedenkstätte „Topf & Söhne“ Erfurt), Martina Renner (MdB, DIE LINKE.), Madeleine Henfling (Thüringer BgR-Vernetzung) und Steffen Dittes (stellv. Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE.) unterstützt. Musikalisch begleitet werden diese Aktionen u.a. von der Trommelgruppe „Escolar popular“.

 

Veranstaltungsreihe: „Jüdisches Leben im Schatten des Antisemitismus“

Im ersten Quartal 2014 plant die Evangelische Stadtakademie Erfurt eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Jüdisches Leben im Schatten des Antisemitismus“. Die Reihe befasst sich mit jüdischem Leben in Deutschland angesichts antisemitischer Bedrohungen. Sie informiert über jüdisches Leben in Deutschland in Vergangenheit und Gegenwart mit Schwerpunkt Erfurt und greift aktuelle Debatten über Judentum und Antisemitismus auf.

Von Januar bis April 2014 wird es sieben Veranstaltungen geben, darunter Podiumsdiskussionen, Vorträge und Stadtführungen:

09.01.14 „Immer diese Juden…“ – Woher kommt der Antisemitismus?

23.01.14 Gegen das Vergessen I – Jüdisches Leben im Erfurt des 19. Jahrhunderts

06.02.14 Gegen das Vergessen II – Das Schicksal einer jüdischen Familie im Dritten Reich

20.02.14 Gegen das Vergessen III – Die Erfurter DenkNadeln

06.03.14 Die Angst vor dem Fremden – Judenhass und Islamfeindlichkeit

20.03.14 „Das wird man ja noch sagen dürfen!“ – Ist Kritik an Israel Antisemitismus?

03.04.14 Das Judentum in der deutschen Gesellschaft – Spannungsfelder und Chancen

Die Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten. Mehr Informationen sind nachzulesen unter Termine sowie im Veranstaltungsflyer.

Gegen das Vergessen II – Das Schicksal einer jüdischen Familie im Dritten Reich

Ein Vortrag mit Prof. Dr. Reinhard Schramm (Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen), veranstaltet von der Evangelischen Stadtakademie.

Datum: 6. Februar 2014, 19:30 Uhr

Ort: Kleine Synagoge Erfurt, An der Stadtmünze 4

Der Vortrag ist offen für alle Interessierten und ist Teil der Veranstaltungsreihe “Jüdisches Leben im Schatten des Antisemitismus”.

Gegen das Vergessen III – Die Erfurter DenkNadel

Der Arbeitskreis „Erfurter GeDenken 1933-45“ führt zu ausgewählten DenkNadeln in der Erfurter Innenstadt, eine Veranstaltung der Evangelischen Stadtakademie.

Datum: 20. Februar 2014, 17:00 Uhr

Ort: Kleine Synagoge Erfurt, An der Stadtmünze 4

Der Rundgang ist offen für alle Interessierten und findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Jüdisches Leben im Schatten des Antisemitismus” statt.