Ein kostenloser Stadtrundgang der Projektgruppe Erfurt im Nationalsozialismus anlässlich der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin am 1.August vor 80 Jahren.
Treffpunkt: 1.8.2016, 18 Uhr, Domplatz Erfurt
„Der Olympiazug, die große Werbeschau der Olympischen Spiele 1936, fand während seiner Aufstellung in Erfurt das größte Interesse der Bevölkerung“, mit diesen Worten beschreibt die Geheime Staatspolizei in einem geheimen Lagebericht die Wahrnehmung des Olympiazugs, der im Januar 1936 auf dem Erfurter Domplatz Station machte.
Doch die allgemeine Begeisterung für die Olympischen Spiele, die nach dem Willen der Nationalsozialisten weniger der Völkerversöhnung als vielmehr die Überlegenheit der weißen Rasse zeigen sollte, teilten nicht alle Menschen im Deutschen Reich. Bereits vor Beginn der Spiele wurden alle in Berlin lebenden Sinti und Roma an den Stadtrand nach Marzahn vertrieben und nur wenige Kilometer von Berlin entfernt mussten Häftlinge das Konzentrationslager Sachsenhausen errichten.
Aus Anlass der Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin am 1. August vor 80 Jahren lädt die Projektgruppe „Erfurt im Nationalsozialismus“ zu einem Stadtrundgang ein. Der Rundgang widmet sich dem Thema „Integration und Ausschluss in der NS-Volksgemeinschaft“. An unterschiedlichen Stationen in der Erfurter Innenstadt soll gezeigt werden, wie die nationalsozialistischen Ideologie die Bevölkerung in unterschiedliche Gruppen einteilte, von denen einzelne systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden – mit teils tödlichen Folgen. Diese Ausgrenzung wurde zwar von oben verordnet, der Rundgang möchte aber auch zeigen, dass die Menschen vor Ort unterschiedliche Handlungsspielräume hatten: Sie konnten die Ausgrenzung mittragen und befördern oder sich ihr widersetzen.
Der Rundgang beginnt am 1. August 2016 um 18 Uhr am Obelisken auf dem Domplatz, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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Wichtiger Hinweis:
Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.