Archiv der Kategorie: Termine

12. Juli 2019 | Lesung und Gespräch „Eure Heimat ist unser Albtraum“

>>> Mitschnitt online bei Radio F.R.E.I.

Zeit: Freitag, 12. Juli 2019, 19:00 Uhr
Ort: im Nerly, Marktstraße 6, Erfurt

Wie fühlt es sich an, tagtäglich als „Bedrohung“ wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die deutschen Sicherheitsbehörden? Was bedeutet es, sich bei jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit der Eltern rechtfertigen zu müssen? Und wie wirkt sich Rassismus auf die Sexualität aus?

Zum einjährigen Bestehen des sogenannten Heimatministeriums haben Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah schonungslose Perspektiven auf eine rassistische und antisemitische Gesellschaft gesammelt. Im Sammelband „Eure Heimat ist unser Albtraum“ stellen 14 Autor*innen ihre Perspektiven dar.

Eine Veranstaltung von [L50] und Willkommen in Kanakistan

10. Juli 2019 | Kolonialer Rassismus: Die Produktion und Aneignung der „Anderen“ in den Städten Europas

Veranstaltung mit Dr. Noa K. Ha (TU Dresden, Zentrum für Integrationsstudien)

Ort: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt

Datum: Mittwoch, 10. Juli 2019, 19 Uhr

In ihrem Vortrag geht Noa Ha der Frage nach, wie Menschen in europäischen Städten als „Andere“ markiert und rassifiziert werden – und wie dieser Prozess mit der kulturellen Aneignung und historischen Enteignung dieser „Anderen“ einhergeht.

Folgende Fragen werden diskutiert: Welche Rolle spielen z.B. ethnologische Sammlungen in den postkolonialen Städten Europas? Wer wurde enteignet, und wer profitierte davon? Wie wurde das Wissen in Europa hierdurch geprägt und was meint Europa über die „Anderen“ zu wissen? Wie ist dieses Wissen bis heute wirksam?
Entlang dieser Fragen wird auf verschiedene (neo-)koloniale Formen der An- und Enteignung der „Anderen“ in europäischen Städten (wie ethnologische Sammlungen, „Völkerschauen“, Weltausstellungen) eingeganen, sowohl in ihrer Wirkmächtigkeit als koloniales Vermächtnis bis in die Gegenwart als auch in unserem Alltagswissen.

Eine Veranstaltung von Decolonize Erfurt in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen

5. Juli 2019 „TRACES“ – eine theatrale Recherche zu kolonialen Spuren in Berlin und Lomé.

Open Air Veranstaltung
Freitag, 5. Juli 2019
Einlass: 19:30 | Beginn: 20:00 Uhr
Abendkasse: 4 – 6 €
frau korte, Magdeburger Allee 179, 99086 Erfurt

>>> Interview bei Radio F.R.E.I. anhören

TRACES ist eine Koproduktion zwischen X Perspektiven (Deutschland / Schweiz, www.x-perspektiven.com) und der Compagnie Artistique Carrefour (Togo). In zwei Recherche- und Probenphasen in Lomé (Feb-Mär 19) und Berlin (Jun-Jul 19) entwickelten 12 junge Erwachsene unter theaterpädagogischer Leitung zwei Performances.
Wir freuen uns, die erste der beiden Performances in Erfurt präsentieren zu können:

TRACES vol.I: Ein Theaterstück zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Ein Stück zwischen zwei Ländern, vielen Identitäten und unzähligen Versionen der Geschichtsschreibung. Ein Stück, in dem König Mlapa auf Salvini trifft, Bismarck an Sonnenallergie leidet und die Bücher von Frantz Fanon zur Pflichtlektüre in der Schule ausgerufen werden. TRACES vol.I – Versuch einer gemeinsamen Erinnerung, Versuch einer Utopie.
Das Stück wird in einer Mischung aus deutsch, französisch und englisch aufgeführt.
Im Anschluss an das Theaterstück bleibt noch Zeit für Fragen und eine Diskussionsrunde.


Regie, Konzept, Produktionsleitung: Eliana Schüler, Valeria Stocker, Jean Koffi Edem Touglo
Spieler*innen: Hanifatou S. Dobila, Marléne Douty, Raoul Ket, Félicité Kodjo-Atsou, Isabel Kwarteng-Acheampong, Auro Orso, Moïse Pak, Fabrice Paraiso, Maud Ruget, Stephanie Treichel, Annkatrin Votteler-Veit, Anne Zöppig
Grafik: Clara Brandt
Assistenz: Sonia Akou Novinyo, Mirjam Oschwald